Ghost Kitchen oder Virtual Brand - die wichtigsten Unterschiede
In der Welt der digitalen Gastronomie tauchen immer wieder neue Begriffe auf, die oft als Synonym verwendet werden, obwohl sie unterschiedliche Konzepte beschreiben. Zwei dieser Begriffe sind „Ghost Kitchen“ und „Virtual Brand“ (oder auch „Virtuelle Marke“). Doch welche Vor- und Nachteile bringen diese Konzepte mit sich und wie unterscheiden sie sich eigentlich? In diesem Artikel beleuchten wir die Stärken und Herausforderungen beider Modelle und unterstreichen die Unterschiede mit Beispielen.
Ghost Kitchen – Vor- und Nachteile
Eine Ghost Kitchen, auch als Cloud Kitchen oder Dark Kitchen bekannt, ist eine professionelle Küche, die ausschließlich für die Zubereitung von Speisen für den Lieferdienst genutzt wird. Ghost Kitchens können von einem einzelnen Restaurant betrieben werden, das sich auf den Lieferservice konzentriert, oder von Drittanbietern, die mehreren Marken und Gastronomien eine gemeinsame Infrastruktur zur Verfügung stellen.
Vorteile einer Ghost Kitchen:
Geringere Betriebskosten: Bei einer Ghost Kitchen sind in der Regel keine Investitionen in Gästebereiche oder Servicepersonal nötig, da ja häufig ausschließlich gekocht wird. Teilweise sind auch die Mietkosten günstiger, da eine Küche ohne Gastraum auch in weniger attraktiven Gegenden bspw. ohne Laufkundschaft platziert werden kann.
Effizienzsteigerung: Da sich eine Ghost Kitchen häufig nur auf die Zubereitung und Lieferung von Speisen fokussiert, können hier mit einfachen digitalen Mitteln Effizienzen gesteigert werden. Nutzt man bspw. das Fahrermanagement von SIDES, können den Kund:innen schnelle Lieferzeiten garantiert werden, was wiederum die Wiederbestellrate erhöhen kann.
Skalierbarkeit: Ghost Kitchens bieten die Möglichkeit, mehrere Marken oder Menüs unter einem Dach zu betreiben. So können Gastronom:innen verschiedene Konzepte testen und flexibel auf Markttrends reagieren.
Nachteile einer Ghost Kitchen:
Fehlende Markenpräsenz vor Ort: Da in der Regel keine physischen Standorte für Gäste existieren, fehlt die Möglichkeit, eine direkte Kundenbindung durch persönlichen Service und Ambiente aufzubauen. Hier passiert die Markenbindung durch schnelle Lieferzeiten und durch die Bewerbung über bspw. Social Media.
Hohe Abhängigkeit von Lieferplattformen: Viele Ghost Kitchens sind stark von Drittanbietern wie Lieferdiensten abhängig. Dies kann zu hohen Provisionen und eingeschränkter Kontrolle über das Kundenerlebnis führen.
Beispiel einer Ghost Kitchen: Loco Chicken
Ein erfolgreiches Beispiel für ein Ghost Kitchen Modell ist Loco Chicken, eine der führenden Fried-Chicken-Marken in Deutschland. Das Konzept setzt auf ein skalierbares System, das es knapp 200 Partnerrestaurants ermöglicht, die Gerichte von Loco Chicken frisch zuzubereiten und auszuliefern. Die Partner erhalten die Produkte tiefgekühlt, wodurch eine gleichbleibend hohe Qualität sichergestellt wird.
Hinter Loco Chicken steht das Unternehmen LANCH, das mit innovativen Marken wie Happy Slice die Gastronomieszene prägt. Die Expansion wird durch eine optimierte Infrastruktur und digitale Prozesse vorangetrieben. Mit der Gastronomie-Software von SIDES können neue Ghost Kitchen-Partner schnell integriert werden, was den operativen Aufwand minimiert und eine reibungslose Bestell- und Lieferkette gewährleistet. Dieser digitale Vorteil ermöglicht es Loco Chicken, effizient zu wachsen und sich in einem dynamischen Marktumfeld zu behaupten.
Virtual Brand – Vor- und Nachteile
Eine Virtual Brand ist eine rein digitale Restaurantmarke, die ausschließlich über Lieferplattformen existiert und keine eigene stationäre Präsenz hat. Die Gerichte einer Virtual Brand werden oft in bestehenden Restaurants oder Ghost Kitchens zubereitet, wodurch Gastronom:innen neue Umsatzquellen erschließen können, ohne zusätzliche Standorte zu eröffnen.
Vorteile einer Virtual Brand:
Geringes Risiko & geringe Investitionen: Da Virtual Brands bestehende Küchenressourcen nutzen, entfallen hohe Anfangsinvestitionen. Gastronom:innen können somit mit minimalem finanziellen Risiko neue Konzepte ausprobieren.
Flexibilität: Eine Virtual Brand ermöglicht es, Speisekarten schnell an veränderte Markttrends oder Kundenwünsche anzupassen. Neue Rezepte oder Konzepte können mit geringem Aufwand eingeführt und getestet werden.
Zusätzliche Einnahmequelle: Durch die Einführung einer Virtual Brand können Restaurants ihre vorhandene Küchenkapazität besser nutzen und zusätzliche Einnahmen generieren, ohne ihre Betriebsstruktur grundlegend verändern zu müssen. Unterstützend dabei können digitale Tools wie der SIDES Küchenmanager sein.
Nachteile einer Virtual Brand:
Starker Wettbewerb: Da viele digitale Marken um Sichtbarkeit auf Lieferplattformen konkurrieren, kann es eine Herausforderung sein, sich von der Masse abzuheben und Stammkund:innen zu gewinnen.
Abhängigkeit von bestehenden Küchen: Die Qualität und Effizienz einer Virtual Brand hängen stark von der Partnerküche ab. Wenn die vorhandenen Ressourcen nicht optimal genutzt werden, kann dies zu Inkonsistenzen in der Qualität und längeren Lieferzeiten führen.
Beispiel einer Virtual Brand: 1Burger
Ein aktuelles Beispiel für eine Virtual Brand ist 1Burger von burgerme. Diese Marke wurde erst kürzlich speziell für den Lieferservice entwickelt und bietet eine schlanke Auswahl hochwertiger und gleichzeitig bezahlbarer Burger, die ausschließlich über den eigenen Webshop sowie Lieferplattformen bestellt werden können. 1Burger nutzt dabei die bestehende Infrastruktur von burgerme-Standorten und ermöglicht es dem Unternehmen, eine neue Zielgruppe zu erschließen, ohne zusätzliche physische Restaurants zu eröffnen.
Durch die Integration in die bereits etablierten burgerme-Küchen profitiert 1Burger von optimierten Abläufen, effizienter Nutzung der Ressourcen und einer schnellen Skalierung. Dieses Modell zeigt, wie Restaurants ihre Kapazitäten erweitern und durch eine Virtual Brand zusätzliche Umsätze generieren können, ohne größere Investitionen tätigen zu müssen.
Welches Konzept eignet sich für wen?
Das Konzept Ghost Kitchen hat zwei Seiten. Du hast noch Kapazitäten in deiner Restaurantküche und möchtest diese füllen? Dann kann es sich lohnen, sich als Ghost Kitchen Partnerrestaurant anzubieten und damit die eigenen Ressourcen effizienter nutzen zu können. Oder du bist Unternehmer:in mit einer Idee, und möchtest diese unter einer gemeinsamen Infrastruktur etablieren und effizient skalieren. Dann heißt es, die richtigen Partnerrestaurants zu finden und dein Ghost Kitchen Konzept am Markt bekannt zu machen.
Die Virtual Brand ist eine attraktive Option für bestehende Restaurants und Franchisegruppen, die ihre Kapazitäten maximieren und mit minimalem Risiko neue Zielgruppen erreichen möchten. Gastronom:innen, die verschiedene kulinarische Konzepte ausprobieren wollen, ohne große Investitionen zu tätigen, können durch eine Virtual Brand ihre bestehende Infrastruktur optimal nutzen und zusätzliche Umsätze generieren. Zudem eignet sich dieses Modell für Betreiber:innen, die flexibel auf Trends reagieren und ihr Angebot schnell an veränderte Marktbedingungen anpassen wollen.
Fazit
Während eine Ghost Kitchen eine physische Produktionsstätte ist, die Speisen ausschließlich für den Lieferservice zubereitet, ist eine Virtual Brand eine digitale Marke, die in einer vorhandenen Küche betrieben wird. Beide Modelle bieten Gastronom:innen neue Möglichkeiten, die Digitalisierung für ihr Geschäft zu nutzen, erfordern jedoch unterschiedliche strategische Überlegungen. Ob sich ein Konzept lohnt, hängt von den individuellen Voraussetzungen und Zielen ab.
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